Das 2. Jahr.

Heute vor einem Jahr war mein 2. Vorlesungstag überhaupt. Das erste Jahr Studium habe ich hinter mir gelassen, zwei Semester sind geschafft. Es fehlt noch das Ergebnis meiner Wahlpflichtprüfung, ansonsten sind alle Studienleistungen erbracht und bestanden. Mit meinen Noten bin ich zufrieden, vor allem auch in Anbetracht der Tatsache, dass es mir in den letzten 10, 11 Monaten immer schwerer fiel, mich zu etwas aufzuraffen – zum Lernen dann erst recht nicht.
Jetzt ist auch schon bald die erste Woche in diesem Semester geschafft. Es wird ein gutes, aber auch anstrengendes. Neben 2 Laboren, in denen insgesamt 9 Protokolle abgegeben werden wollen, stehen noch ein protokollfreies Labor und zwei Kleingruppen-Projekte samt Präsentation und Kolloquium an. Dazu kommen dann noch 5 schriftliche Prüfungen.
Einige Fächer erscheinen weniger gut, als zuvor gedacht. Einzig auf „Ausgewählte Themen der HNO und audiologischen Diagnostik“ freue ich mich noch so richtig – hoffen wir mal, dass morgen die Erwartungen dort nicht auch zu nichte gemacht werden. Dennoch bin ich irgendwie noch motiviert, mich mehr anzustrengen als bisher.
Für die nächsten Semesterferien im Februar habe ich auch schon einen Praktikumsplatz bei einem Bauingenieur für Bau- und Raumakustik. Ein kleines Büro, aber der Chef scheint sehr entspannt zu sein. Fest ist schon alles, aber am Freitag Vormittag bin ich mal dort um mich vorzustellen und vermutlich auch schon ein paar Einzelheiten zu besprechen.

Trotz (?) all dieser ganzen neuen, aufregenden und auch anstrengenden Dinge in meinem Leben, geht es mir nach wie vor relativ gut. Ich habe blöde Tage, aber die Definition von „blöd“ hat sich in eine ganz andere, weniger starke Richtung verschoben.
Nicht ganz unschuldig (oder viel mehr: sehr sehr schuldig) daran ist jemand, der sehr unverhofft und ungeplant, einfach so, in mein Leben gestolpert ist – und mich nicht mehr losgelassen hat.
Einer, der mich auf Händen trägt. Einer, der mich zum Lachen bringt. Einer, der selbst an den „blöden“ Tagen macht, dass es mir gut geht. Einer, mit dem ich mich leicht und frei fühle und mit dem ein Schnuppertauchen genauso schön ist, wie nebeneinander auf dem Sofa zu sitzen und zu lernen. Einer, den ich gefühlt seit Jahren kenne und bei dem ich mich zeitgleich dennoch frisch verliebt fühle.
Es ist mehr als schön und ich genieße es gerade so sehr. Vielleicht hält das Leben nun endlich wieder vornehmlich Gutes für mich bereit. Danach fühlt es sich jedenfalls gerade an.